Instrument des Jahres 2024

Die Tuba – Das tiefste Blech ist an der Reihe

Es ist so weit: Das tiefste Blech ist an der Reihe; die Tuba wird das Instrument des Jahres 2024! Die Tuba wurde 1835 für eine satte Basslage in Militärkapellen vom „Kammermusikus Wilhelm Wieprecht und dem Hof-Instrumentenmacher Johann Gottfried Moritz zu Berlin“ erfunden. Dort hörte sie wenig später auch der durchreisende Komponist Hector Berlioz und war hingerissen: Der Effekt, den eine große Zahl Basstuben in einer Militärkapelle mache, sei jenseits jeder Vorstellung. Richard Wagner begegnete dem Instrument in der Pariser Werkstatt des Saxofon- Erfinders Adolphe Sax, weitere Komponist*innen folgten.

Obwohl vergleichsweise jung, ist die Tuba heute selbstverständlicher Bestandteil der Musiklandschaft. Sowohl in großen sinfonischen Orchestern als auch in Blasmusikensembles ganz unterschiedlicher Stilrichtungen sorgt sie mit ihrem tiefen und voluminösen Ton für das Fundament des Blechsatzes, übernimmt als Bassinstrument aber oft auch eine rhythmische Funktion. Tritt sie solistisch hervor, geht es oft um dunkle Vorahnungen, bösartige Kreaturen oder groteske Situationen. Dies steht allerdings im deutlichen Gegensatz zu den entspannten und freundlichen Tubist*innen, die Ihnen in jeglichen musikalischen Formationen begegnen werden.

Foto: Nils Ole Peters

Der Schirmherr

Phillip Westermann

„Die Tuba hat seit ihrer Erfindung 1835 in Berlin einen unvergleichlichen Siegeszug durch die Musikgeschichte hingelegt – vom einfachen Begleitinstrument in den damaligen Militärkapellen über das wichtige Fundament des Symphonieorchesters, bis hin zum virtuosen Soloinstrument. Klassik, Jazz, Volksmusik, Hiphop, sogar Techno: die Tuba ist aus keinem musikalischen Genre mehr wegzudenken. Eine Vielzahl von fantastischen Tubist*innen beleben mit ihrer künstlerischen Brillanz die globale Musiklandschaft. Deswegen freue ich mich sehr, dass die deutschen Landesmusikräte dies durch die Wahl der Tuba zum Instrument des Jahres 2024 honorieren. Da ich auch persönlich der Tuba sehr viel zu verdanken habe, fühle ich mich sehr geehrt, die Schirmherrschaft 2024 zu übernehmen – vielleicht ein kleiner Beitrag, dass die resonante Stimme der Tuba auch weiterhin weltweit Menschen berührt und verbindet.“

VITA

Philipp Westermann wuchs im niedersächsischen Vechta auf, während seiner Schulzeit erhielt er Tubaunterricht bei Elmar Flore und war Mitglied u.a. im Niedersächsischen Jugendsinfonieorchester. Nach dem Abitur begann er ein Tubastudium an der Musikhochschule Hannover bei Prof. Klemens Pröpper. Nach einem Auslandsjahr an der Musikhögskolan Stockholm bei Michael Lind, wechselte er zur Musikhochschule Weimar, wo er sein Studium bei Prof. Walter Hilgers mit einem künstlerischen Diplom abschloss. Während dieser Zeit war er Substitut der Staatskapelle Weimar und Mitglied der „Jungen Deutschen Blechbläsersolisten“. Orchesteraushilfen führten ihn u.a. zur Radiophilharmonie des NDR oder zum Symphonieorchester des BR in München.

Nach einer zweijährigen Station beim Göttinger Symphonieorchester wechselte er zum Orchester der Bundespolizei in Hannover und war freischaffend in der Hamburger Musikszene, vor allem als Sousaphonspieler, aktiv. Im Jahr 2020 war er auf Einladung des Deutschen Tubaforums Dozent beim ersten Grooveworkshop für Sousaphon. 2022 veröffentlichte Philipp Westermann die Komposition „The Dive“ seines Soloprojektes für Tuba und Electronics.

Philipp Westermann ist Gründungsmitglied der Hamburger Brassband MEUTE. Seit 2015 fasziniert die Marchingband weltweit auf ausverkauften Tourneen zahlreiche Fans mit ihren hypnotischen Technobeats. Nach mittlerweile vier LP Veröffentlichungen, unzähligen Konzerten, u.a. im Konzerthaus Wien, Zenith Paris, Concertgebouw Amsterdam und bislang vier USA-Tourneen, Afrika- und Australien-Tournee, ist Philipp Westermann auch als Arrangeur und Komponist für MEUTE tätig. 2023 ist Philipp Westermann als Sousaphonspieler in der aktuellen Staffel von „Babylon Berlin“ zu sehen.

Unser Schirmherr, Philipp Westermann, über seine persönliche Beziehung zur Tuba und über die Bedeutung des Instruments in der Welt der Musik

Tuba-Workshop „Rhythm and Groove“

Der Workshop richtete sich an alle, die mehr über Basslines, Groove und Improvisation auf der Tuba erfahren wollten. Inhalte waren: Warm-Up, Atmung, Artikulation, Phrasing, Sound, Stilistik. Ingo Lahme, festes Mitglied der NDR Bigband als Tubist und Bassposaunist sowie Dozent für Bassposaune an der HFMT Hamburg, leitete den Workshop. In dem anderthalbstündigen Workshop gab es einen intensiven musikalischen Austausch rund um das tiefe Blech mit engagierten Musiker*innen. 

Ingo Lahme in der JazzHall

Foto: LMR HH

Der Dozent

Ingo Lahme ist Bassposaunist und Tubist der NDR Bigband und unterrichtet unter anderem als Dozent an der HFMT Hamburg. Seine musikalische Karriere startete er in einem kleinen Dorf im Hochsauerland, wo er in der örtlichen Blaskapelle Tenorhorn und Posaune spielte. Später zog es ihn zum Jazzmusik-Studium nach Amsterdam und New York. Nach weiteren musikalischen Stationen als freischaffender Musiker wurde er 2000 festes Mitglied der NDR Bigband. Er spielte unter anderen mit Al Jarreau, Michael und Randy Brecker, Maria Schneider, Bobby McFerrin, Norma Winstone.

Ort

JazzHall
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Harvestehuder Weg 12
20148 Hamburg

Wann

Samstag, 4. Mai, 14 – 15.30 Uhr

Anzahl Teilnehmende

50 Personen

In Kooperation mit

Termine

12. April 2024
30 Jahre Mnozil Brass „Jubelei“
Elbphilharmonie, Großer Saal
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15. April 2024
Hamburger Ärzteorchester „Benefizkonzert zugunsten von Löwenhaus“
Ernst Deutsch Theater, Großer Saal
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3. Mai 2024
Junge Klänge des Nordens im Miralles-Saal der Musikschule in Rotherbaum: Jugendblasorchester der staatlichen Musikschule Hamburg & Landesjugendposaunenchor des Posaunenwerkes Hamburg – Schleswig-Holstein.

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4. Mai 2024
MVSICA BRASS | esbrasso “Concerto grosso”
Hauptkirche St. Katharinen | HafenCity
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7. Mai 2024
Festliches Konzert für Blechbläser*innen mit der Blechbrise
Petri-Kirche zu Hamburg-Altona
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22. Juni 2024
LaBrassBanda „Brass Fire Tour”
Stadtpark Open Air
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7. Juli 2024
14:00 Uhr: Konzert des Fachbereichs Blas-Holz Instrumente der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg.
17:00 Uhr: Konzert von Pustefix und Blasorchester Hamburg (BOH).
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12. Dezember 2024
16:00 Uhr: Think Big!
17:15 Uhr: Blasorchester Hamburg (BOH).
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15. Dezember 2024
11:30 Uhr: Tuba-Weihnachten auf dem Plateau der Hamburger Kunsthalle 

Presse

Instrument des Jahres 2024

09. Februar 2024 | Pressemitteilung

Philipp Westermann, Schirmherr für das Instrument des Jahres in Hamburg und Mitglied der Band MEUTE, Landesmusikrat Hamburg und Kultursenator Dr. Carsten Brosda stellen das tiefe Blech, die Tuba, als Instrument des Jahres im Knust vor.