„What a wonderful world?“
In seinem Programm „What a wonderful world?“ stellt der Landesjugendchor Hamburg die Frage, was wir Menschen tun, um die Erde zu einem lebenswerten Ort zu machen. Gehen wir miteinander und mit der Umwelt so um, wie es nötig ist, damit Frieden, Gerechtigkeit und der verantwortungsvolle Gebrauch der natürlichen Lebensgrundlagen allen Menschen ein würdiges Dasein ermöglichen? Oder machen wir einander das Leben zur Hölle?
Die elementare Bitte um Frieden wird in unseren Werken ganz unterschiedlich interpretiert: sanft und zuversichtlich im Werk von Brahms oder ausdrucksvoll flehend im Werk von Jósef Świder. Die Textgrundlage der beiden Motetten von Heinrich Schütz, mit denen unser Programm beginnt, richtet diese Bitte einerseits an Gott und andererseits an die weltlichen Herrscher, in deren Macht es steht, den Menschen ein sorgenfreies oder auch ein angstvolles Leben zu bereiten. Die Motetten wurden 1648 unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges komponiert und haben nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.
Gerechtigkeit ist der zweite Aspekt menschlichen Zusammenlebens, dem unser Programm sich widmet. Der Wut eines ausgebeuteten Arbeiters und der energischen Anklage an die Wohlhabenden, die ihren eigenen Vorteil auf Kosten der Armen suchen, steht im Werk von Mendelssohn die Verheißung eines behüteten Lebens für alle Menschen gegenüber. Das Werk „Advance Democracy“ schließlich, kurz vor dem Beginn des 2. Weltkriegs komponiert, gibt kraftvoll und voller Hoffnung Aussicht auf den Sieg der Demokratie und damit ein selbstbestimmtes Leben für alle Menschen.
Wir haben unsere Umwelt in unfassbar kurzer Zeit an den Rand des Kollapses gebracht. Die Werke, die unser Konzertprogramm abrunden, setzen dem ein klangliches Gegengewicht und beschreiben die Reichhaltigkeit einer funktionierenden Natur. Die Magie des Mondlichts (Schafer), den Lauf der Sonne (Schütz), den ewigen Kreislauf der Natur (Burkhard) und die Erfrischung, die eine kleine Quelle im Wald für alle Sinne bietet (Elgar).
Foto: Jann Wilken
