Fachtagung „Musik und Demenz“ 2024

Kooperieren im Einklang

Profession und Ehrenamt

Tagungsbericht

Fachtagung „Musik und Demenz“ 2024

Programmheft

Fachtagung „Musik und Demenz“ 2024

WEIL MUSIK HILFT

Bundesinitiative „Musik und Demenz“
Miteinander für Menschen mit Demenz

Passend zum Motto des Welt-Alzheimertages 2024 „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ thematisierte die diesjährige Fachtagung „Musik und Demenz“ die notwendige und bereichernde Zusammenarbeit von beruflich und ehrenamtlich Engagierten. Diese prägt in besonderem Maße die Durchführung musikbasierter Aktivitäten, Maßnahmen und Interventionen für Menschen mit Demenz.

Auf der Tagung wurden neueste neurophysiologische Erkenntnisse zu den beeindruckenden Wirkungen von Musik bzw. musikbasierten Angeboten und Aktivitäten bei Demenz präsentiert. Ein breit gefächertes Angebot praxisrelevanter Workshops erfüllte auch in diesem Jahr wieder die darauf gerichteten hohen Erwartungen der Teilnehmenden.

Im Rahmen der Tagung wurde die aktuelle Info-Broschüre WEIL MUSIK HILFT der Bundesinitiative „Musik und Demenz“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

Interdisziplinär – Interprofessionell – International

Mit mehr als 150 Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesgebiet und internationalen Expert*innen aus Österreich, den Niederlanden, Norwegen und Brasilien stieß die Fachtagung erneut auf eine hohe Resonanz. Der Kreis der Teilnehmenden setzte sich aus Musiktherapeut*innen, Musikgeragog*innen bzw. pädagog*innen, Musiker*innen und Musikwissenschaftler*innen, Pflegenden, Therapeut*innen, Sozialpädagog*innen, Alltagsbegleiter*innen und Betreuungsassistent*innen, Ehrenamtlichen sowie Leitungskräften aus Einrichtungen, Musikschulen, Verbänden und Organisationen zusammen. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten des interprofessionellen und interdisziplinären Austausches wurden intensiv genutzt und von den Teilnehmenden auch dieses Mal wieder als Qualitätsmerkmal dieser Fachtagung hervorgehoben.

Wissenschaft und Praxis

In drei Plenarvorträgen wurden zunächst neueste Forschungsergebnisse zur therapeuti-schen Evidenz musikbasierter Interventionen vorgestellt. In Anknüpfung an das Tagungs-motto wurden die Voraussetzungen für eine von allen Beteiligten als gewinnbringend erlebte Zusammenarbeit von beruflich und ehrenamtlich Engagierten – nicht nur – im Blick auf die Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Demenz reflektiert. Am Beispiel der ältesten Stiftung Hamburgs wurde gezeigt, auf wie vielfältige Weise Musik in die Programme und Abläufe einer Pflege- und Wohneinrichtung integriert werden kann und welche positiven (Neben-)Wirkungen damit verbunden sein können.

Erprobte und innovative Konzepte

Sechzehn unterschiedliche, überwiegend zweimal angebotenen Workshops vermittelten in unterschiedlichen Settings erprobte und innovative praktische Konzepte und Werkzeuge in Verbindung mit musikassoziierten Angeboten und Aktivitäten für Demenzbetroffene und ihre An- und Zugehörigen. Ergänzend wurden in „Projekt-Flashlights“ Studien, Praxismodelle sowie kulturelle Teilhabe ermöglichende Projekte und Programme vorgestellt. – Fokusgruppen boten den Teilnehmenden den Rahmen, ihre Erfahrungen im Blick auf die Zusammenarbeit von beruflich und ehrenamtlich Tätigen in unterschiedlichen Settings miteinander zu teilen und Optionen zur Verbesserung zu erörtern.

Musik – aus dem Moment geboren

Einen besonderen Höhepunkt stellte die Performance des Amsterdamer Ensembles Genetic Choir dar. Sechs Sänger*innen improvisierten – im Hier und Jetzt, aus dem Moment, lauschend und spürend, aufmerksam und sensibel für die Menschen, den Raum und die Atmosphäre – Klänge und Geräusche, Töne und Worte. So entstand eine Musik ganz eigener Art. Anfänglich durchaus gewöhnungsbedürftig, erreichte und berührte sie die Zuhörenden, setzte in Bewegung, weckte Gefühle, schuf Kontakt und Verbindung (mehr im Blog des Genetic Choir). Das Gleiche ereignet sich auch dann, wenn das Ensemble Menschen mit Demenz, auch in weit fortgeschrittenen Phasen, besucht. Das vermittelte eindrücklich ein anschließend – erstmals in Deutschland – gezeigter Film.

Alle Fotos: LMR | Jann Wilken | Privat

Wir danken unseren Förderern

Homann-Stiftung Logo
Powalla
Logo Christoph Lohfert Stiftung

Die Veranstaltung wurde durchgeführt vom Landesmusikrat Hamburg e. V.

Kontakt

Brigitte Kober-Dill

Projektkoordinatorin Fachtagung „Musik und Demenz“
T: 040 2853386-81
kober@lmr-hh.de

Norbert Groß

Projektleitung Fachtagung "Musik und Demenz"
T: 040 2853386-82
gross@lmr-hh.de