Fachforum Laien- und Amateurmusik

Chancen und Perspektiven der Amateur­musik

Ausgewiesene Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Amateurmusik sowie Vertreter aus Politik, Behörden und Fachverbänden sind am 1. Dezember 2018 auf Einladung des Landesmusikrats zum Fachforum Laien-/Amateurmusik in Hamburg zusammengekommen. Gemeinsam haben sie sowohl über die Situation als auch die Chancen und Perspektiven dieses Musikbereichs gesprochen –im Allgemeinen und auch ganz speziell auf Hamburg bezogen.

Vielfältige Musikszene

Ziel des Fachforums war es, einen Blick auf die Laien-/Amateurmusik in Deutschland zu werfen und die vielfältige Laien- und Amateurmusikszene in Hamburg darzustellen. Die Teilnehmer*innen haben außerdem erfahren, wie groß diese Szene ist, wie die Arbeitsbedingungen und Aktivitäten aussehen, welche Ausstrahlungswirkung sie hat, was die Problempunkte sind und welche Fördersituation und Bedarfe bestehen. Die Tagungsteilnehmer*innen sollten hierbei auch die Möglichkeit bekommen, sich untereinander kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Kulturbegriff in der Politik und in der UNESCO
Auch wenn Kultur kein Staatsziel ist, wird ihre Bedeutung im Koalitionsvertrag gesellschaftspoli-tisch als sehr wichtig eingestuft, weil sie mit der Vermittlung von Werten und Normen identi-tätsbestimmend wirken kann. Neben den traditionellen sozialen, gesellschaftlichen und politi-schen Aufgaben, etwa im Hinblick auf sinnvolle, kreative Freizeitbeschäftigung in der Gemein-schaft für jeden Menschen, ergeben sich auch neue Aufgaben wie ein neues Verständnis der Kultur- und Kunstkategorien, Imagepflege, Netzwerkbildung u. v. m.
Was braucht die Amateurmusik?
Für die Erfüllung der im Koalitionsvertrag aufgezeigten Aufgaben bedarf es auch bei der Unter-stützung von Laien-/Amateurmusik eines modernen Managements, Fachkräften und neuen Mit-gliedern, Weiterbildung und Repertoireerweiterung, Aufmerksamkeit und Anerkennung, und zwar politisch, gesellschaftlich, medial und kulturell.
Ehrenamt als politischer Handlungsauftrag
Staat und Gemeinden sollten den ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl fördern. Das kann beispielsweise durch Stärkung einer dauerhaften Infrastruktur, Ausbau der Anerkennungskultur und Sensibilisierung der Menschen für den Wert des Bürgerschaftlichen Engagements erfolgen. Denkbar wären auch Übungsleiterpauschalen wie im Sport, Anerkennung des Ehrenamtes und Belohnung mit zusätzlichen Rentenpunkten.
Struktur öffentlicher Förderung
2007 wurde die UNESCO-Konvention „Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ von Deutschland ratifiziert. Die Förderkriterien der UNE-SCO richten sich auf »Erbe«, »aktuelle Ausdrucksformen« und »fremde Kulturen im eigenen Land«. Die Umsetzung auf Landesebene bringt eine mögliche neue Aufteilung der Ressort- und Fördertöpfe mit sich und birgt die Möglichkeit zur gezielten Förderung aktueller Projekte.
Aktuelle Herausforderung für Staat und Ehrenamt
Die aktuelle Herausforderung für Staat und Ehrenamt liegt im Dialog der Kulturen. Dabei geht es um die Vermittlung von Werten und Normen, Kulturpraktiken im Teilen und Tauschen, Nonver-bale Kommunikation über Kultur, Sprache, Medien, Soziale Netzwerke, Bildung, Ausbildung, Arbeit, Identitätsbestimmung und Europa als Kulturregion.

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Kontakt

Thomas Prisching

Geschäftsführer
T: 040 285 33 86-0
prisching@lmr-hh.de